F-Gas Verordnung
F-Gas – EU-Verordnung 2024/573 und ihre Auswirkungen auf vorhandene und neu zu installierende HVAC-Systeme
Die EU-Verordnung 2024/573 ist Teil der umfassenden Bemühungen der Europäischen Union, die Emissionen fluorierter Treibhausgase (F-Gase) zu reduzieren und die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Diese Verordnung hat direkte Auswirkungen auf die HVAC-Branche (Heating, Ventilation, and Air Conditioning), da sie die Verwendung und den Umgang mit F-Gasen in diesen Systemen stark reguliert.
Die Verwendung fluorierter Treibhausgase ist seit 2006 in der Verordnung (EG) Nr. 842/2006, seit 2015 in der Verordnung (EU) Nr. 517/2014 und neu in der Verordnung (EU) 2024/573 über fluorierte Treibhausgase sowie in der Richtlinie 2006/40/EG geregelt. Die Verordnung (EU) 2024/573 löst die Verordnung (EU) Nr. 517/2014 zum 11. März 2024 ab.
Schrittweise Beschränkung der am Markt verfügbaren Mengen an teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) bis zum Ausstieg im Jahr 2050
Von der Mengenbeschränkung und Quotierung erfasst sind HFKW in Gebinden sowie Füllmengen in importierten Geräten (Kälteanlagen, Klimaanlagen und Wärmepumpen sowie ab 2025 neu Dosier-Aerosole). Einige Anwendungen sind weiterhin ausgenommen, beispielsweise die Verwendung von HFKW als Ausgangsstoff. Nicht quotenpflichtig sind auch recycelte und aufgearbeitete HFKW.
Die in der EU in den Verkehr gebrachten Mengen von teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) werden weiter schrittweise reduziert. Ab 2050 wird die zulässige Menge auf Null gesetzt. Die neuen Reduktionsschritte sind in der Abbildung dargestellt.
Wichtige Punkte der Verordnung 2024/573
- Reduktion der F-Gase-Quoten: Die Verordnung setzt strengere Quoten für die Nutzung von F-Gasen fest, mit dem Ziel, deren Verwendung bis 2030 erheblich zu reduzieren. Das bedeutet, dass Hersteller von HVAC-Systemen den Einsatz von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP) drastisch senken müssen.
- Verbot bestimmter Kältemittel: Einige Kältemittel mit sehr hohem GWP, wie z.B. R-404A und R-507A, werden schrittweise aus dem Markt genommen. Diese Substanzen dürfen in neuen HVAC-Systemen nicht mehr verwendet werden und müssen durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden.
- Strengere Wartungsanforderungen: Unternehmen, die HVAC-Systeme betreiben, sind verpflichtet, regelmäßig Wartungen durchzuführen, um Leckagen von F-Gasen zu verhindern. Außerdem müssen alle F-Gas-Emissionen dokumentiert und gemeldet werden.
- Förderung von Alternativen: Die Verordnung fördert die Entwicklung und den Einsatz von natürlichen Kältemitteln wie Ammoniak, CO2 und Propan, die ein geringeres Treibhauspotenzial haben. Unternehmen in der HVAC-Branche müssen sich auf diese Alternativen einstellen und ihre Systeme entsprechend anpassen.
Auswirkungen auf die HVAC-Branche
- Erhöhte Kosten für Umrüstung: Hersteller und Betreiber von HVAC-Systemen müssen in die Umstellung auf neue, umweltfreundlichere Kältemittel investieren. Dies kann in der kurzen Frist zu erhöhten Kosten führen, sowohl bei der Umrüstung bestehender Anlagen als auch bei der Entwicklung neuer Systeme.
- Technologische Innovation: Die Verordnung treibt die Innovation in der HVAC-Branche voran. Unternehmen sind gezwungen, neue Technologien zu entwickeln, die mit den Anforderungen der Verordnung kompatibel sind. Dies könnte langfristig zu effizienteren und umweltfreundlicheren HVAC-Systemen führen.
- Schulung und Zertifizierung: Fachkräfte in der HVAC-Branche müssen sich neuen Herausforderungen stellen und entsprechend geschult werden. Es wird erwartet, dass es neue Zertifizierungsanforderungen gibt, um sicherzustellen, dass Techniker in der Lage sind, mit den neuen Kältemitteln sicher und effizient zu arbeiten.
- Marktdynamik: Die Nachfrage nach umweltfreundlichen HVAC-Systemen wird voraussichtlich steigen, was die Marktlandschaft verändern könnte. Unternehmen, die frühzeitig auf die neuen Anforderungen reagieren, könnten einen Wettbewerbsvorteil erlangen.
Insgesamt stellt die EU-Verordnung 2024/573 eine bedeutende Herausforderung, aber auch eine Chance für die HVAC-Branche dar. Die Anpassung an die neuen Vorschriften wird erforderlich sein, um langfristig wettbewerbsfähig und umweltfreundlich zu bleiben.